A bécsi Die Presse cikke ismertette Duray Miklós letartóztatásának valószínű okait (németül)
Bécs, 1984. május 25.
Minderheit in der Slowakei durch Verhaftung alarmiert Eigenbericht der „Presse”
WIEN (p. m.). Alarmslimmung unter den Ungarn in der Slowakei; Miklós Duray, Hauptkampfer gegen eine minderheitenfeindliche Novellierung des Schulgesetzes, befindet sich seit nunmehr zwei Wochen in Haft. Seine Frau befürchtet, das ihm wegen seines Einsatzes der Prozes gemacht werden könnte.
Ausgangspunkt der jüngsten Aktivitat Durays war der Plan dar slowakischen Führung, der Gesetz Slowakisch einheitlich als Unterrichtssprache zu verankern. Da dies praktisch die Abschaflung des Ungarischunlerrichts bedeutet hatte, startete der Bürgerrechtskampfer eine Aufklarungskampagne. 3000 Magyaren protestierten eigenstandig in Briefen gegen die Vorlage, mehr als Zehntausend beteiligten sich an einer Unterschriftensammlung.
Zur grosen Überraschung Durays wurde die entscheidende Sitzung des slowakischen Natianalrates zunachst zweimal verschoben; schlieslich wurde das Gesctz „entscharft.” verabschiedet. Der Presburger Unterrichtsminister Juraj Bua sprach von der Notwendigkeit, auch in Schulen der Minderheit Slowakisch verpflichtend zu machen. „Die Hebung des Unterrichtsniveaus der slowakischen Sprache mus also ausierhalb des Gesetzesrahmens verwirklicht werden”, begründete er den Rückzieher.
Duray warnte schon Anfang April in einer”Lagebeschreibung” vor übertriebener Freunde; „Wir müssen damit rechnen, das es in Zukunft zu anderern, weiteren Schritten kommt.” Er meinte zwar eher administrative Masnahmen gegen den Ungarischunterricht und eventuelle Einschüchterungsversuche. Aber er sagte auch „eine Intensivierung der repressiven Aktivitaten der politischen Polizei” voraus. Zumindest im Fall Duray scheint die Prognose schneller als erwartet eingetroffen.
Freitag, 25. Mai 1984